"Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."
(Arthur C. Clarke, Schriftsteller, 1917-2008)
Stellen Sie sich vor, Sie kommen am Bahnhof einer fremden Stadt an und müssen nun den Weg zu Ihrem Ziel finden. Kein Problem, Sie holen einfach ein kleines Kästchen aus der Tasche und wischen mit Ihren Händen ein paar Mal darüber hinweg. Schon wissen Sie, welche Stadtbahnlinien Sie nehmen müssen und wo sich die Haltestelle befindet.
Man kann über die technischen Möglichkeiten staunen, oder sie verteufeln.
Souveränität erlangt man jedoch nur durch eine kritische Auseinandersetzung mit Technologie: Dadurch, dass man sie verwendet und entdeckt, was sie nicht kann. Dadurch, dass man lernt, wie Geräte und Programme funktionieren, und wie man sie selbst verändern und verbessern kann.
(nach Peter Glaser, Schriftsteller *1957).
Ziel des Vereins ist die Förderung der Bildung im Bereich Freier Software. Zu diesem Zweck erstellt der Verein Studienmaterial und führt Projekte und Veranstaltungen durch, die sich an diesem Konzept orientieren.
Unsere Bildungsziele lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen:
Faiumoni bietet eine offene Plattform, bei der die Bildungsarbeit nicht auf Mitglieder beschränkt ist, sondern für jeden offen steht. Alle Ergebnisse der Bildungsarbeit werden im Internet veröffentlicht. Dies gilt nicht nur für Studienmaterialien und Übungsaufgaben, sondern auch für Projektergebnisse.
Der Bereich Freie Software wird in die folgenden Module gegliedert:
Eine Detailbeschreibung der Module befindet sich im Anhang.
Unsere Bildungsarbeit orientiert sich an der Praxis, um eine Verzahnung von Wissen und Erfahrung zu ermöglichen. Neben den inhaltlichen Aspekten stehen die Entwicklung der Fähigkeiten zur Problemanalyse und Lösungsentwicklung, sowie die Sozialkompetenz im Vordergrund. Das erlernte Wissen soll auf ähnliche Situationen übertragen werden können. Mathematik ist kein Selbstzweck, sondern ein wichtiges Werkzeug, das in konkreten Situationen nützlich ist.
Darüber hinaus orientiert sich unsere Bildungsarbeit an den Grundsätzen der Entwicklung Freier Software:
Unsere Bildungsarbeit konzentriert sich stark auf die Erstellung von Studienmaterialien im Rahmen von Projekten.
Projekte dienen der Sammlung von praktischer Erfahrung und der Anwendung von theoretischem Wissen. Insbesondere bieten sie die Möglichkeit, Themen modulübergreifend zu bearbeiten.
Ebenso müssen sie einen definierten Aufgabenbereich besitzen und im Vorfeld diskutiert werden. Sie sollten ein umzusetzendes Ergebnis beinhalten und einen Erfahrungsbericht bzw. eine Fallstudie hervorbringen oder den behandelten Stoff inhaltlich aufarbeiten.
Projekte können in Kooperation mit Open-Source-Projekten oder Hochschulen durchgeführt werden.
Faiumoni verfolgt einen zweigleisigen Ansatz: Zum einen wird das Studienmaterial so aufbereitet, dass es für ein Selbststudium geeignet ist. Zum anderen wird sich damit in offenen Gruppen und Projekten auseinander gesetzt. Bereits die Erstellung von Studienmaterial und dessen Vertiefung stellt einen Bildungsprozess dar, in dem Themen gemeinsam bearbeitet und diskutiert werden. Dazu werden technische Hilfsmittel verwendet, wie sie im eLearning und in der Entwicklung Freier Software und Inhalte üblich sind (zum Beispiel: Onlinekonferenzsysteme, Chats, Wikis, Anforderungs- und Fehlertracker).
Der Verein organisiert darüber hinaus Vortrags-und Diskussionsveranstaltungen, die jeweils einen Themenschwerpunkt haben. Dies kann sowohl in der realen Welt als auch online geschehen, wobei letzteres mit Blick auf die Internationalität von Freie-Software-Projekten bevorzugt wird. Die Veranstaltungen werden so organisiert, dass es Gelegenheiten für Teilnehmer mit unterschiedlichen Hintergründen gibt, ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und Projektgruppen zu bilden.
Sowohl die großen, organisierten Veranstaltungen als auch die Projektgruppen stehen sowohl Mitgliedern als auch Nicht-Mitgliedern offen. Die Ergebnisse (Vortragsvideos, Diskussionszusammenfassungen, Studienmaterialien inklusive ihrer Bearbeitungshistorie, etc.) werden veröffentlicht.
Studienmaterial für Units aus den oben genannten Modulen gibt es in der Form von Hintergrundartikeln, Tutorien (Anleitungen) und Erfahrungsberichten (Case Studies). Es müssen jeweils die folgenden Eigenschaften definiert werden:
Studienmaterialien sollen Querbezüge zu verwandtem Material besitzen, so dass Detailaspekte bei Bedarf leicht vertieft werden können. Darüber hinaus erleichtern Querbezüge das Verständnis, da Neues einen Bezug zu Verstandenem bekommt.
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess wird durch folgende Maßnahmen erreicht: Für jedes Dokument aus dem Studienmaterial gibt es ein Diskussionsdokument, über welches Feedback eingesammelt wird. Projekte werden während ihres gesamten Lebens von der Idee, über die Realisierung, bis hin zum Abschluss regelmäßig im Chat besprochen und diskutiert.
Darüber hinaus findet ein jährliches globales Review statt, um systematisch nach Verbesserungspotenzial zu suchen und eine übergreifende enge Verzahnung des Studienmaterials sicherzustellen.